Der traurige Erste Platz!

Zu wenig Einkommen, zu wenig Rente: immer mehr Minijobber sind älter als 65 Jahre.

 

 

In Deutschland sind immer mehr Menschen darauf angewiesen, sich zum regulären Einkommen und Ihrer Rente etwas hinzuzuverdienen.

 

 

 

 

Minijobs und geringfügige Beschäftigung boomen und die Menschen leiden zunehmend unter finanzieller Not.

Im Zeitraum von 2003 zu 2017 stieg die Zahl der Minijobber um 2 Millionen auf 7.666.000.

 

 

 

 

Nach Auswertung der Statistik der Agentur für Arbeit zur "Beschäftigung nach Altersgruppen" durch die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann verdoppelte sich die Zahl der Minijobber/innen im Alter von über 65 Jahren im Zeitraum von 2003 bis 2017 von 587.046 auf 1.074.689.

 

 

 

Damit ist die Altersgruppe über 65 Jahren mit 1.074.689 Minijobbern auf einem traurigen Platz 1 gelandet.

 

Dies ist insbesondere besorgniserregend, da der überwiegende Teil der über 65-Jährigen vermutlich nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter arbeitet, sondern aus finanzieller Not.

 

 

 

Nicht weniger kritisch sollte hierbei der zweite Platz gesehen werden, auf dem mit 836.000 Minijobbern Menschen der Altersgruppe von 20-25 Jahren liegen.

 

 

 

Der Grund hierfür liegt offenbar darin, dass immer mehr Menschen Ihren Lebensunterhalt nicht mehr alleinig aus Ihrer Hauptbeschäftigung bestreiten können. Jeder vierte Minijobber arbeitet parallel in einer Hauptbeschäftigung und übt den Minijob aus um dadurch besser über die Runden zu kommen.

 

Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass 3/4 der Minijobber auf Ihren Minijob als einziges Einkommen angewiesen sind. Mit einem Minijob hat man jedoch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und auch für die Rente ist er sehr schlecht. Zudem ist ein Minijob nicht unbedingt ein Sprungbrett. Die Aufstiegsmöglichkeit in eine sozialversicherungspflichtige Stelle sind ebenfalls oft nicht gegeben.

 

 

 

Perspektivisch bedeutet dies für die junge Generation, dass Sie auch im Alter über 65 Jahren aufgrund der dadurch zu geringen Rente weiter am Modell Minijob hängen bleiben.

 

 

 

Wird die Zahl der Minijobber ohne die Gruppe der über 65-Jährigen betrachtet, betrug der Anteil der Minijobber unter den erwerbstätigen 14,85% (Anzahl Erwerbstätiger 2017: 44,38 Millionen Quelle Statista.com).

 

 

 

Um dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben, ist neben der Politik auch die Gesellschaft und unser Blick auf das Konsumverhalten und die derzeitige und zukünftige Gestalltung der Erwerbsarbeit gefragt.